Der Weißwein aus Bordeaux: Château d'Yquem 1954
Der Weißwein aus Bordeaux: Château d'Yquem 1954
Seine Eigentümer sind stolz
darauf: schon seit 400 Jahren sei Château d'Yquem ein Symbol für Kultur und
Lebensart. "Leben wie Gott in Frankreich", das hat etwas mit Château
d'Yquem zu tun, mit Jahrgängen wie 1954. Château d'Yquem 1954 ist ein Wein, den
nur "Banausen" noch Weißwein nennen - Weinkenner sprechen von
flüssigem Gold - von einem dunklen, glänzenden Gold…
Doch Qualitätsanspruch
verpflichtet. Und wenn man auch von flüssigem Gold spricht, so ist das
Einkommen auf Château d'Yquem nicht jedes Jahr garantiert. 2012, zum Beispiel,
wird einer der Jahrgänge sein, die nie in die Annalen des besten Süßweins aus
dem Gebiet von Bordeaux eingehen wird. Genau wie 1972 oder 1992. Man sollte
meinen, es läge alle 20 Jahre ein Fluch über Château d'Yquem, erklärt Pierre
Lurton, der aktuelle Verwalter des Weinguts. Finanziell hat er natürlich Recht:
das schlechte Jahr 2012 kostet die Eigentümer von Château d'Yquem an die 25
Millionen Euro.
Aber Qualität geht eben über
alles, und es ist besser, ein Jahr lang mal keinen Wein Premier Grand Cru
auf den Markt zu bringen, als seinen Ruf mit einem mittelmäßigen Bukett zu
ruinieren.
Château d'Yquem 1954 kennt
solche Probleme nicht. Auch wenn man im Frühjahr noch dachte, dass es ein
schlechtes Weinjahr werden sollte, war die Weinlese doch ausgezeichnet. Heute erzielt
dieser weiße Bordeaux 1954 schon Preise von rund 1000 Euro. Aber für einen
Sammler ist das noch gar nichts - besonders, wenn es sich um einen Château
d'Yquem handelt. Denn dieser Wein kann ohne weiteres 100 Jahre und mehr
gelagert werden. Sein "Geheimnis"? Die Edelfäule…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen