1973, das magische Jahr für das Weingut Mouton Rothschild
Die Ziffer 3 war schon immer von großer Bedeutung für eines der berühmtesten Weingüter der Welt: das Château Mouton Rothschild bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs.
Im Jahre 1853 - vor heute genau 160 Jahren - wurde das
zukünftige Weingut Mouton-Rothschild von einem Baron von Rothschild aufgekauft.
Er war zwar nicht der erste, der dort Wein produzierte, aber sein Vorbesitzer,
ein Pariser Bankier, hatte das Gut sehr vernachlässigt.
Nathaniel von Rothschild, der neue "Weinbauer",
tat alles, um dem Wein von Mouton-Rothschild einen guten Namen zu machen. Doch
als er auf der Weltausstellung in Paris 1855 nur den Rang eines Deuxième
Grand Cru erreichte - die zweitbeste Kategorie für Spitzenweine -, da
war der Baron von Rothschild schon recht enttäuscht.
Und wieder war es die Ziffer 3, die dem Weingut
bei Bordeaux Glück brachte. Der große Moment für den Mouton-Rothschild kam 1973 -
genau 120 Jahre nach der Gründung des Weinguts. Der damalige
Landwirtschaftsminister und zukünftige Präsident von Frankreich Jacques Chirac
entschied, eine einzige Eintragung in der offiziellen Klassifikation zu ändern
- eine Klassifikation, an der die französische Regierung sich nur selten vergreift: der Wein von Mouton-Rothschild wurde endlich Premier Grand
Cru, einer der fünf großen Weine von Frankreich.
Heute kann man einen Château Mouton Rothschild 1973
schon für unter 500 € kriegen, aber es sind auch Flaschen für 600 € im Handel.
Allein sein Etikett ist schon ein Kunstwerk: es ist Pablo Picasso gewidmet, dem
Weinliebhaber, der ausgerechnet im Jahr des großen Triumphs der Rothschilds aus Bordeaux
verstarb. Sein Bild Bacchanale, das die Mouton Rothschild-Flaschen des Jahres 1973 ziert, spiegelt alle Freuden des
Weines - Spaß, Übermut und Lebensfreude.
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