Was berühmte Leute über Château Haut-Brion zu sagen hatten
Was berühmte Leute über Château Haut-Brion zu sagen hatten
Als
der Schriftsteller Jonathan Swift 1666 in London in eines der besten
Gasthäuser einkehrte, fand er den Wein "mit sieben
Schilling für eine Flasche" ein wenig teuer. Samuel Pepys
berichtete von "einer Art französischen Weines namens Ho
Bryen", den er am königlichen Hof getrunken hätte, mit einem
"guten und spezifischem Geschmack".
Samuel
Pepys war ein Admiral der englischen Flotte, der weniger wegen seiner
Seefahrerkünste als für sein Tagebuch über seine Zeit bekannt
wurde. Wenn er bezeugte, "noch nie einen solchen Wein gekostet"
zu haben, dann galt das für die meisten Menschen seiner Zeit: wenige
Leute verkehrten damals in so verschiedenen Kreisen wie Samuel Pepys.
Der
englische König Charles II jedoch kannte diesen geheimnisvollen "Ho
Bryen" schon recht gut. Laut seinen Chronisten wurden an seinem
Hofe 1660/61 genau 160 Flaschen von dem Wein getrunken, der heute
unter der Bezeichnung Château Haut-Brion als einer der Spitzenweine
aus Bordeaux bekannt ist.
Auch
später waren es die englischen Nobelhäuser, die den Eigentümern
von Château Haut-Brion erlaubten, die Krisenjahre des 17.
Jahrhunderts zu überstehen. Und das, obwohl der englische Philosoph John Locke
1677 während Reise nach Bordeaux - wo er es sich nicht nehmen ließ,
Château Haut-Brion zu besuchen - recht abfällig redete über das,
was er sah: Dieser Wein, erklärte er, "so verehrt in England,
wächst auf einem winzigen Stück Land… Es besteht aus nichts als
reinem, weißen Sand, vermischt mit ein wenig Kies. Man sollte
meinen, dass nichts auf einem solchen Boden wachsen könnte."
Als
Thomas
Jefferson, damals noch amerikanischer Außenminister, 1787 Bordeaux
besuchte, hatte er den gleichen Eindruck von Château Haut-Brion. Er
berichtete, er habe den Boden genau untersucht und festgestellt, dass
er vor allem aus Sand, runden Kieselsteinen und anderen kleinen
Steinen bestehe, "versetzt mit ein bisschen Humuserde wie der
Boden in Médoc."
… was
ihn allerdings nicht hinderte, sechs Kisten von diesem Wein
auf "Sand und Kieselsteinen" zu kaufen, um ihn später
gemütlich in Amerika zu trinken.
Copyright: Sandra Winters
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