Sonntag, 3. Februar 2013

Bordeaux 1947, Beginn des "Zeitalters der Bordeaux-Weine" in England

Warum Bordeaux 1947 in England zum Symboljahr eines guten Weines wurde


Es gibt zweifellos viele gute Weine in Europa. Warum muss es dann ausgerechnet einer der Bordeaux-Weine sein, die zu den teuersten der Welt gehören? Man könnte doch, zum Beispiel bei der nächsten Jubiläumsfeier, einen guten spanischen Wein probieren…

Die älteren Weinliebhaber würden sagen, dass Bordeaux der erste "ernsthafte" Wein war. Das heißt, dass man auf seine Qualität zählen konnte - man musste nicht unbedingt mit einer schlechten Überraschung rechnen, wenn man eine Flasche öffnete - und dass alle Jahrgänge mehr oder weniger gut waren. Dazu kommt, dass er schon früh exportiert wurde und sich so in allen Ländern einen Ruf schaffen konnte. Seine Präsenz in Amerika hat enorm zu diesem guten Ruf beigetragen, nicht nur durch die Unterstützung von einflussreichen Weinkritikern wie Robert Parker.

In England spielte das Königshaus eine große Rolle für den Ruf der Bordeaux-Weine. Bordeaux 1947 wurde auf diese Weise ein Weinjahr, dass sich in der Erinnerung der Engländer einprägte: auch wenn der Wein dieses Jahrgangs in diesem Moment noch nicht trinkbar war, so sollte er in ihren Augen doch einer der wichtigen Bordeaux-Weine werden… es war das Jahr, wo Königin Elisabeth ihre Liebe für Château Pétrus entdeckte und ihn an ihrer Hochzeitstafel kredenzen ließ. Und es war das Jahr, dass in England das "Zeitalter des Château Pétrus" und, im allgemeinen, das "Zeitalter der Bordeaux-Weine" einläutete.

Doch französische Weinliebhaber kümmern sich nicht unbedingt um den Geschmack der englischen Königin. Für sie zählen andere Kriterien. Das Wichtigste davon ist wohl das Essen: kein anderer Wein gibt eine solch große Garantie, sich zu jeder Art von Festmahl trinken zu lassen - egal was man isst, es gibt immer einen Bordeaux, der passt… und nicht nur ein Bordeaux 1947…
Copyright: Sandra Winters

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