Warum Bordeaux 1947 in England zum Symboljahr eines guten Weines wurde
Warum Bordeaux 1947 in England zum Symboljahr eines guten Weines wurde
Es gibt zweifellos viele gute
Weine in Europa. Warum muss es dann ausgerechnet einer der Bordeaux-Weine sein,
die zu den teuersten der Welt gehören? Man könnte doch, zum Beispiel bei der
nächsten Jubiläumsfeier, einen guten spanischen Wein probieren…
Die älteren Weinliebhaber würden
sagen, dass Bordeaux der erste "ernsthafte" Wein war. Das heißt, dass
man auf seine Qualität zählen konnte - man musste nicht unbedingt mit einer
schlechten Überraschung rechnen, wenn man eine Flasche öffnete - und dass alle
Jahrgänge mehr oder weniger gut waren. Dazu kommt, dass er schon früh
exportiert wurde und sich so in allen Ländern einen Ruf schaffen konnte. Seine
Präsenz in Amerika hat enorm zu diesem guten Ruf beigetragen, nicht nur durch
die Unterstützung von einflussreichen Weinkritikern wie Robert Parker.
In England spielte das
Königshaus eine große Rolle für den Ruf der Bordeaux-Weine. Bordeaux 1947
wurde auf diese Weise ein Weinjahr, dass sich in der Erinnerung der Engländer
einprägte: auch wenn der Wein dieses Jahrgangs in diesem Moment noch nicht
trinkbar war, so sollte er in ihren Augen doch einer der wichtigen
Bordeaux-Weine werden… es war das Jahr, wo Königin Elisabeth ihre Liebe für Château Pétrus entdeckte und ihn an ihrer Hochzeitstafel kredenzen ließ. Und es war
das Jahr, dass in England das "Zeitalter des Château Pétrus" und, im
allgemeinen, das "Zeitalter der Bordeaux-Weine" einläutete.
Doch französische Weinliebhaber
kümmern sich nicht unbedingt um den Geschmack der englischen Königin. Für sie
zählen andere Kriterien. Das Wichtigste davon ist wohl das Essen: kein anderer
Wein gibt eine solch große Garantie, sich zu jeder Art von Festmahl trinken zu
lassen - egal was man isst, es gibt immer einen Bordeaux, der passt… und nicht
nur ein Bordeaux 1947…
Copyright: Sandra Winters
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