Vor genau 400 Jahren geben die Barone d'Yquem dem weißen Likörwein ihren Namen
Vor genau 400 Jahren geben die Barone d'Yquem dem weißen Likörwein ihren Namen
1993 war es genau 400 Jahre her, dass die Familie Sauvage
- Jacques le Sauvage aus dem Hause der d'Yquem - das Gebiet des heutigen
Château d'Yquem der französischen Krone abkaufte. Auf dem Gut wurde schon seit
1711 Wein angebaut, doch es scheint, das Jacques d'Yquem nicht übermäßig viel
Interesse an dem Likörwein fand.
Fast 200 Jahre heiratete Françoise-Joséphine de Sauvage
d'Yquem dann einen gewissen Baron von Lur-Saluces - man sagt, er wäre der
Patensohn von Ludwig XV. gewesen -, und Château d'Yquem wurde Besitz der
Familie der Lur-Saluces. Der Baron starb allerdings schon drei Jahre nach der
Hochzeit, und Château d'Yquem blieb zwar offiziell im Besitz der Lur-Saluces,
aber es war Françoise Joséphine aus dem Hause der d'Yquem, die es sich zur
Aufgabe machte, ihr Besitztum zu einem der besten Weingüter von Bordeaux zu
machen.
Und wieder einmal war es eine Frau, die eine tragende
Rolle in der Geschichte der Bordeaux-Weine spielte.
400 Jahre nachdem das Haus d'Yquem das Weingut erstanden
hat, das von Françoise-Josephine d'Yquem zu der Qualität gebracht wurde, die
wir heute kennen, erlebt das Gebiet der Bordeaux-Weine ein schwieriges Jahr. Im
Sommer leiden Mensch und Wein unter der Hitze, und im September, wenn die
Weinlese losgehen soll, fängt es stark an zu regnen.
Aber während viele Weingutbesitzer aus Bordeaux
verzweifelt sind, wird Château d'Yquem 1993 ein hervorragender Wein. Die
starke Hitze gefolgt von großer Feuchtigkeit sorgt dafür, dass sich die Edelfäule schneller als sonst entwickelt und dem Wein die nötige Süße und die Aromastoffe
gibt, die den Château d'Yquem auszeichnen. Im Gegensatz zu anderen
Bordeaux-Weinen, wo die Weinlese ständig verschoben werden musste, konnte der
Château d'Yquem früh geerntet werden.
Françoise-Joséphine de Sauvage d'Yquem wäre zufrieden
gewesen...
Copyright: Sandra Winters
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